Softball

Allgemeines
Softball ist eine Teamsportart, die aus dem Baseball hervorgegangen ist – aber mit eigenen Regeln, einem größeren Ball und oft einer etwas lockereren Atmosphäre gespielt wird. Zwei Mannschaften mit je neun Spielerinnen oder Spielern treten gegeneinander an: eine im Feld, die andere am Schlag. Das Ziel ist einfach, aber anspruchsvoll – nach einem geschlagenen Ball möglichst viele Bases zu umrunden, um Punkte zu erzielen. Gespielt wird auf einem kleineren Feld als beim Baseball, was zu kürzeren Reaktionszeiten und schnelleren Spielsituationen führt. Das Spiel ist besonders bei Frauen populär, wird aber weltweit in vielen Altersklassen und Leistungsebenen gespielt – vom Schulsport bis zur Olympia-Bühne.
Geschichte
Softball wurde 1887 in Chicago eher zufällig erfunden: Bei einem Treffen von Harvard- und Yale-Absolventen warfen Teilnehmer einen zusammengebundenen Handschuh als Ball – und schon war die Idee geboren. Zunächst als "Indoor Baseball" bezeichnet, verbreitete sich das Spiel in den USA rasant. Ab den 1930er-Jahren wurde Softball systematisch weiterentwickelt – mit eigenen Regeln, festem Spielfeld und genormter Ausrüstung. Es etablierte sich vor allem als Breitensport für Frauen und Jugendliche, wurde aber auch im Militär, an Schulen und in Parks populär. Softball war von 1996 bis 2008 olympisch und kehrte 2020 bei den Sommerspielen in Tokio kurzzeitig zurück. Der internationale Dachverband WBSC (World Baseball Softball Confederation) fördert seit Jahren gezielt die weltweite Verbreitung – mit Erfolg.
Regeln
Ein typisches Softballspiel dauert sieben Innings. Dabei wechseln sich die Teams nach jeweils drei sogenannten "Outs" in der Rolle als Schlag- bzw. Feldmannschaft ab. Der Pitcher wirft den Ball – allerdings anders als im Baseball: nämlich von unten, mit einer schleudernden Bewegung aus dem Unterarm. Der Ball selbst ist größer (etwa 30 cm Umfang) und etwas weicher. Ziel der Schlagmannschaft ist es, den Ball ins Feld zu schlagen und über die Bases (1. bis 3. Base + Home Plate) zu laufen. Die Feldmannschaft versucht, das zu verhindern – etwa durch Fangaktionen, präzise Würfe oder Tag Outs. In der Variante Fastpitch dominieren Geschwindigkeit und Taktik, während Slowpitch eher auf Freizeitsport ausgelegt ist. Körperkontakt ist in beiden Varianten streng reglementiert, der Teamgeist und das taktische Zusammenspiel stehen im Mittelpunkt.
Verbreitung
Softball ist besonders in Nordamerika fest im Sportleben verankert. In den USA gehört es zu den beliebtesten Schulsportarten für Mädchen, mit riesiger Nachwuchsstruktur – von der Highschool bis zu College-Teams. Auch in Japan und Kanada ist Softball Nationalsport. In Europa sind die Niederlande, Italien und Tschechien führend. In Deutschland gibt es mehrere Ligen unter dem Dach des DBV (Deutscher Baseball und Softball Verband), mit wachsender Zahl an Vereinen und Jugendteams. Auch der Hochschulsport fördert Softball aktiv. International organisieren WBSC und Continentalverbände Weltmeisterschaften, Kontinentalcups und Nachwuchsturniere. Gerade durch das einfache Regelwerk und die niedrige Einstiegshürde verbreitet sich Softball zunehmend auch in Ländern ohne klassische Baseball-Tradition.
Beliebtheit
Softball begeistert durch Tempo, Fairness und Teamgefühl. Besonders bei Mädchen und Frauen gilt es als attraktive Alternative zu anderen Ballsportarten – körperlich fordernd, aber ohne grobe Fouls. Die Mischung aus Koordination, Reaktionsfähigkeit und taktischem Denken macht den Sport vielseitig. Gleichzeitig bleibt der Zugang niedrigschwellig: Ein Ball, ein Handschuh, ein Schläger – und es kann losgehen. In Schulen, Camps, Vereinen oder beim Uni-Sport findet Softball überall dort Platz, wo Gemeinschaft und Bewegung im Vordergrund stehen. Die Spiele selbst bieten jede Menge Spannung, taktische Finessen und spektakuläre Aktionen, wenn etwa ein Ball im Flug gefangen oder ein Lauf knapp an der Home Plate gestoppt wird. Softball ist vielleicht nicht so laut wie Fußball – aber wer’s spielt, bleibt meist mit Herz dabei.
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