Speedklettern

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Allgemeines

Speedklettern ist eine Disziplin des Sportkletterns, bei der es auf Schnelligkeit und Effizienz ankommt. Zwei Athletinnen oder Athleten treten gleichzeitig auf identischen, standardisierten Kletterrouten gegeneinander an. Ziel ist es, so schnell wie möglich eine 15 Meter hohe Wand zu erklimmen – gesichert mit einem automatischen Sicherungssystem (Toprope). Die Wandneigung beträgt 5 Grad und die Griff- und Trittanordnung ist weltweit einheitlich.

Geschichte

Erste Formen des Wettkampfkletterns entstanden in den 1980er Jahren, vor allem im Ostblock. Das Speedklettern entwickelte sich aus diesen frühen Wettbewerben, wurde aber zunächst wenig beachtet. Mit der Gründung der IFSC (International Federation of Sport Climbing) 2007 erhielt die Disziplin einen offiziellen Rahmen. Seitdem wurden internationale Standards geschaffen, u. a. für Wandhöhe und Routenstruktur. Ein Meilenstein war die Aufnahme des Sportkletterns mit Speedklettern als einer von drei Bestandteilen ins olympische Programm – erstmals 2020 in Tokio.

Regeln

Die Speedroute ist weltweit identisch und misst 15 Meter Höhe bei einer Neigung von 5 Grad. Es gelten folgende zentrale Regeln:

• Zwei Athleten klettern gleichzeitig auf parallelen Bahnen.
• Startsignal erfolgt elektronisch, mit Zeitmessung in Hundertstelsekunden.
• Die Zeit stoppt automatisch beim Drücken eines Sensors am oberen Ende der Wand.
• Ein Frühstart oder das Verlassen der Route führen zur Disqualifikation.
• Geklettert wird mit Toprope-Sicherung (automatisches Sicherungsgerät).

Entscheidend sind Reaktionsfähigkeit, Explosivkraft, Technik und Präzision. Bei Weltrekorden liegt die Bestzeit unter 5 Sekunden (Männer) bzw. unter 6 Sekunden (Frauen).

Veranstaltungen

Speedklettern ist Bestandteil zahlreicher nationaler und internationaler Wettkämpfe. Zu den wichtigsten zählen:

• IFSC Climbing World Cup: Jährliche Wettkampfserie mit mehreren Speed-Wettbewerben weltweit.
• IFSC Weltmeisterschaften: Alle zwei Jahre mit getrenntem Speed-Wettkampf.
• Olympische Spiele: Speedklettern war Teil der Kombination 2020 und wird ab 2024 als eigene Medaillen-Disziplin geführt.
• Deutsche Meisterschaften: Vom Deutschen Alpenverein (DAV) organisiert, regelmäßig mit Top-Athlet:innen.

Beliebtheit

Durch die hohe Dynamik und Zuschauertauglichkeit gewinnt Speedklettern stetig an Beliebtheit – sowohl im Profisport als auch bei Jugendlichen in Kletterhallen. Die spektakulären Duelle im Parallelformat machen es zu einer attraktiven Wettkampfdisziplin. Länder wie Indonesien, China, Frankreich und Deutschland investieren gezielt in Talente und Trainingsstrukturen. Mit zunehmender Präsenz im TV und auf Social Media wächst das mediale Interesse und die Zahl der Nachwuchskletterer stetig.